Medizinische Reiseberatung

Für fast alle Reisen ist eine ärztliche Beratung mit Kontrolle des Impfstatus sinnvoll. Insbesondere vor Reisen außerhalb der EU, vor längeren Reisen und vor Individualreisen (zB Backpacking) ist eine medizinische Reiseberatung sinnvoll. Auch bei Reisen mit einer chronischen Erkrankung, bei dauerhafter Medikamenteneinnahme oder bei besonderen Risikokonstellation (zB Gerinnungsstörungen) sollte eine medizinische Reiseberatung erfolgen.

Reiseimpfungen

Neben allen Standardimpfungen sollten je nach Reiseland, Art der Reise und Reisedauer auch spezielle Reiseimpfungen erfolgen. Dazu gehören unter anderem Hepatitis A und B, Typhus, Cholera, Tollwut, Denguefieber, japanische Enzephalitis oder Meningitis.

  • Wir führen keine Impfungen gegen Gelbfieber durch! Ist für Ihre Reise eine Gelbfieberimpfung notwendig, sollten Sie sich direkt in einer Gelbfieberimpfstelle beraten lassen. Diese finden Sie auf den Seiten des Deutschen Grünen Kreuz e.V.

  • Vereinbaren Sie Ihren Termin rechtzeitig! Je nach Reiseland und Umfang der notwendigen Impfungen ist dieser mindestens ein bis drei Monate vor Reisebeginn sinnvoll.

  • Denken Sie an Ihren Impfpass! Ohne diesen ist keine sinnvolle Beratung zu Reiseimpfungen möglich.

  • Reiseimpfstoffe erhalten Sie in der Apotheke. Wir haben ausschließlich die Standardimpfungen in der Praxis vorrätig. Für alle Reiseimpfungen erhalten Sie ein Privatrezept, dass Sie in der Apotheke einlösen können. Die Impfung erfolgt in unserer Praxis.

Kosten und Erstattung

Die Kosten einer medizinische Reiseberatung (ca. 30€) und die Reiseimpfungen müssen in der Regel selbst gezahlt werden, können aber bei fast allen Krankenkassen nachträglich zur Kostenübernahme eingereicht werden. Bitte informieren Sie sich hierzu bei Ihrer Krankenkasse.

Terminvereinbarung

Ihren Termin zur medizinischen Reiseberatung vereinbaren Sie am besten persönlich, telefonisch oder online.

Häufige Fragen und Antworten

In die Reiseapotheke gehören alle Arzneimittel aus der Hausapotheke. Hinzu kommen Medikamente gegen häufige Reisebeschwerden. Natürlich sollten auch alle dauerhaft benötigten Medikamente in ausreichender Menge mitgenommen werden. Alle Medikamente sollten aus dem Heimatland mit in den Urlaub genommen werden.

Medikamente:

  • gegen Reisekrankheit und Übelkeit (zB Dimenhydrinat, auch als Pflaster oder Zäpfchen)
  • gegen Durchfall (zB Loperamid, Perenterol, Elektrolytlösungen
  • gegen Fieber und Schmerzen (zB ASS, Paracetamol, Ibuprofen)
  • gegen Insektenstiche und Allergien (zB Fenistil, auch als Salbe; Cetirizin)
  • gegen Magenbeschwerden (zB Pantoprazol, Gel gegen Sodbrennen)
  • abschwellendes Nasenspray (erleichtert auch bei Flügen den Druckausgleich)
  • ggf. ein Antibiotikum, Malariaprophylaxe (je nach Reise)

Ebenfalls hilfreich:

  • Gesundheitskarte, Impfdokumente, Medikamentenplan
  • Pflaster (verschiedene Größen, luftdurchlässig oder wasserdicht, Blasenpflaster)
  • Verbandsmaterial (Mullkompressen, Mullbinden und elastische Binden), Einweghandschuhe
  • Sicherheitsnadeln, Pinzette, kleine Schere (nicht im Handgepäck!)
  • Fieberthermometer
  • Sonnenschutz (Cremes, Kleidung), Lärmschutz (Ohrstöpsel)
  • Mücken- und Insektenschutz (Netze, Sprays, passende Kleidung)

Eine Vielzahl von Viren, Bakterien, Protozoen und auch Würmern wird durch Arthropoden wie Mücken, Fliegen, Flöhe, Läuse, Raubwanzen, Milben und Zecken übertragen. Durch eine Expositionsprophylaxe kann das Übertragungsrisiko vermindert werden. Wichtig ist insbesondere ein Schutz gegen Stechmücken. Einfache Maßnahmen sind:

  • Verwenden Sie imprägnierte Moskitonetze
  • Übernachten Sie wenn möglich in Zimmern mit laufender Klimaanlage
  • Tragen Sie hautbedeckende, möglichst helle Kleidungsstücke, die ggf. imprägniert werden können
  • Nutzen Sie Repellentien. Unter den Repellentien für Haut (und Kleidung) sind Präparate, die DEET oder Icaridin enthalten, zu bevorzugen. Bei gleichzeitiger Verwendung von Sonnenschutzmit- teln79 sollten Repellentien erst 20 – 30 Minuten nach dem Auftragen des Sonnenschutzes auf der Haut aufgebracht werden.

Ein Informationsblatt zum Mücken- und Insektenschutz auf der Website des Auswärtigen Amt finden Sie hier.

Das Risiko für eine Thrombose während eines Langstreckenfluges ist nicht so hoch wie angenommen. Mit folgenden einfachen Maßnahmen lässt es sich noch weiter senken:

  • Reduzieren Sie Stress und Anspannung – schlafen Sie vor dem Flug ausreichend, kommen Sie pünktlich am Flughafen an
  • Nehmen Sie alle notwendigen Medikamente mit ins Flugzeug
  • Trinken Sie ausreichend (min. 250ml pro Stunde), essen Sie eher etwas weniger, bewegen Sie sich häufig (ca. 10min Gehen min. alle 2 Stunden), verzichten Sie auf Alkohol
  • bei Flugreisen ab 4 Stunden Dauer können knielange Reisekompressionsstrümpfe sinnvoll sein

Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe ist nur bei medizinisch gesicherter, ausgeprägter Thromboseneigung (Thrombophie) notwendig.